Die 1. Mannschaft hat die Vorrunde ohne Punktverlust beendet und steht souverän an der Tabellenspitze der Bezirksliga. Im letzten Vorrundenspiel gegen den SV Allensbach gab es eine 9:0 Wertung für den TSV. Die Gäste konnten leider nicht antreten. Wir danken unseren Zuschauern für die tolle Unterstützung in der Vorrunde.
Krimi in der Eissporthalle in Frickingen
Das war knapp!!! Zu Beginn des Lokalderbys zwischen unserer Ersten und dem Gastgeber FAL in Frickingen haben die zahlreichen Zuschauer niemals mit einer über 4stündigen Auseinandersetzung gerechnet. Der Gastgeber trat erheblich ersatzgeschwächt an und entsprechend schnell stellte unsere Erste die Weichen auf einen klaren Erfolg. Insbesondere Beck, Häge und Lerner (er blieb am Spieltag ungeschlagen) zeigten die erwarteten Leistungen. Beim Stand von 8:5 für die Mannschaft um Kapitän Jürgen Häge offenbarten mehrere Spieler Nervenschwächen und zeigten eine sehr schwache Leistung. Weder Maier noch Baur und auch nicht Schons konnten ihre gewohnten Stärken ausspielen. Routinier Günnison führte den Leistungseinbruch auch auf einen spiegelglatten Boden zurück. Die Verhältnisse hier sind seit Jahren wie in der Eislaufhalle in Kranjska Gora. Bei Frisörmeister Bob führten die Bodenverhältnisse zu einem schweren Stutz, der ihn noch mehrere Tage stark behinderte.Letztlich musste das Schlussdoppel die Entscheidung bringen. Überragend spielten Beck/ Häge auf und holten den knappen 9:7 Erfolg. Mit diesem Sieg konnte sich der TSV auch vorzeitig die Herbstmeisterschaft sichern.
Stallburschen weiterhin ungeschlagen
Auch im zweiten Heimspiel wurde unsere Erste nicht wirklich gefordert. Mit einem klaren 9:1 wurde der Gast TTC Singen deutlich abgefertigt. Lediglich das Doppel Maier/Baur musste den Gästen gratulieren. Nächsten Samstag gastiert die Mannschaft um Kapitän Jürgen Häge in Frickingen. Diesmal wird es sicherlich eine spannende Begegnung geben. Nur mit einer konzentrieren und geschlossenen Mannschaftsleistung ist ein weiterer Erfolg möglich.
Mimmen starten mit Sieg gegen Stockach
Mit einer geschlossenen und bärenstarken Leistung fertigte unsere Erste den bisherigen Tabellenführer aus Stockach ab. Nach nicht mal 90 Minuten war der 9:0 Kantersieg unter Dach und Fach. Zu Beginn der Begegnung gedachten beide Mannschaften Michael Wilhelm. Der beliebte Sportkamerad (zuletzt aktiv in Bittelbrunn) ist vor wenigen Tagen völlig überraschend verstorben. Am 23.10. gastiert mit dem TTC Singen der nächste Gegner in Mimmenhausen.
Mimmenhausen startet in eine Minirunde
Mit einem Heimspiel startet unsere Erste in die neue Saison. Gegner am Samstag, 16.10. um 19:00 Uhr ist der TTC Stockach/Zizenhausen. Mannschaftsführer Jürgen Häge rechnet mit einem klaren Sieg und einem perfekten Einstieg in die Saison. Das Saisonziel hat er ebenfalls deutlich formuliert: „Am Ende der Saison müssen wir auf einem vorderen Platz sein und den Aufstieg in die Landesklasse klarmachen. Alles andere wäre eine bittere Enttäuschung.“ Abteilungsleiter Andi Kohllöffel sieht die Mannschaft gut vorbereitet. Die letzten Wochen wurden intensiv zur Vorbereitung genutzt. Er nennt ebenfalls den Aufstieg als Saisonziel. „Wir müssen perspektivisch für unsere Nachwuchsspieler eine attraktive Spielklasse für deren Weiterentwicklung bieten.“ Slobodan Grujic (Trainer des Jahres und Cheftrainer vom TTC Grenzau)hat unserem Rekordspieler Günni Maier bei einem Trainingslager noch wichtige Tipps mitgegeben, damit das Saisonziel erreicht wird: „Ganz wichtig ist der Teamspirit. Das Wir-Gefühl. Die Mannschaft muss zusammenhalten.“
Weniger erfreut ist man über die geringe Zahl der Mannschaften in der Bezirksliga Bodensee.. Nur 5 Mannschaften kämpfen um den Meistertitel, dieser Vorgang ist wohl einmalig in ganz Deutschland. Im Normalfall werden die Klassen immmer bis zur Sollstärke von 10 Mannschaften aufgefüllt. Der TT-Bezirk ging hier leider einen anderen Weg.
Freundschaftsspiel gegen TTC Sulgen
Generalprobe dank starkem vorderem Paarkreuz geglückt. Vor dem Start der neuen Saison 21/22 durfte die erste Mannschaft des TSV Mimmenhausen den TTC Sulgen aus der Landesklasse des Bezirks Oberer Neckar begrüßen. Im vorigen Jahr musste sich die Mimmenhausener Delegation in Sulgen noch knapp mit 7:9 geschlagen geben. Entsprechend motiviert startete das Team, angeführt von Manuel Schons, in die Partie. Nominiert für dieses Spiel waren: Andreas Beck, Jürgen Häge, Andreas Lerner, Manuel Schons, Gerold Ehinger und Altmeister Hans Gaugel. Der TSV startete stark in die Partie und konnte 2:1 aus den Doppeln gehen. Mit dieser Führung im Rücken ging das Team in die erste Runde und konnte die Führung auf 6:3 ausbauen. In der zweiten Runde ließen die Kräfte nach wozu es beim Stand von 8:7 für das Heimteam ins Schlussdoppel ging. Dieses konnte jedoch durch die beiden Spitzenspieler Beck und Häge, der seine Funktion als Mannschaftsführer Probeweise auf Schons übertragen hat um sich voll auf sein Spiel zu fokussieren, 3:2 für den TSV entschieden werden, womit der 9:7 Sieg ding fest gemacht wurde. Somit konnten sie den souveränen Tag perfekt machen und holten zusammen 6 der 9 Punkte für den TSV. Weitere Punkte erzielten: Schons (1), Ehinger (1), Ehinger/Gaugel (1).
Mimmenhof-TV trifft Slobodan Grujic - TTC Grenzau
Trainer des Jahres 2020/21
Vorbereitung auf die neue Sasion beginnt
Generalprobe dank starkem vorderem Paarkreuz geglückt. Vor dem Start der neuen Saison 21/22 durfte die erste Mannschaft des TSV Mimmenhausen den TTC Sulgen aus der Landesklasse des Bezirks Oberer Neckar begrüßen. Im vorigen Jahr musste sich die Mimmenhausener Delegation in Sulgen noch knapp mit 7:9 geschlagen geben. Entsprechend motiviert startete das Team, angeführt von Manuel Schons, in die Partie. Nominiert für dieses Spiel waren: Andreas Beck, Jürgen Häge, Andreas Lerner, Manuel Schons, Gerold Ehinger und Altmeister Hans Gaugel. Der TSV startete stark in die Partie und konnte 2:1 aus den Doppeln gehen. Mit dieser Führung im Rücken ging das Team in die erste Runde und konnte die Führung auf 6:3 ausbauen. In der zweiten Runde ließen die Kräfte nach wozu es beim Stand von 8:7 für das Heimteam ins Schlussdoppel ging. Dieses konnte jedoch durch die beiden Spitzenspieler Beck und Häge, der seine Funktion als Mannschaftsführer Probeweise auf Schons übertragen hat um sich voll auf sein Spiel zu fokussieren, 3:2 für den TSV entschieden werden, womit der 9:7 Sieg ding fest gemacht wurde. Somit konnten sie den souveränen Tag perfekt machen und holten zusammen 6 der 9 Punkte für den TSV. Weitere Punkte erzielten: Schons (1), Ehinger (1), Ehinger/Gaugel (1).
Wie Stallmeister H. Gaugel sich in der Corona-Zeit verhält
Frühling auf Gestüt Mimmenhof
Stallmeister Hans steigt wieder ein
Affront gegen den Futtermeister Auswirkungen der Pandemie oder ganz normaler Wahnsinn?
Auf dem Gestüt läuft in diesen schweren Zeiten alles auf Sparflamme. Die Stalldienste sind eingeteilt und unsere Tiere sehr gut versorgt. Friseurmeister Bob befindet sich immer noch in Schweden, hat allerdings vor, das „Pferdeschwänzle“ unter strengen Hygieneauflagen am 1. März zu öffnen. Natürlich freuen wir uns alle darauf. Aber wie sagt Pfarrer Köster in seiner Online-Predigt am letzten Sonntag so schön: „Auf Mimmenhof wird keiner über seinen Haarschnitt definiert, bei uns hat auch jeder Zausel seinen Platz.
Den großen Überblick hat im Moment unsere Gestüts- Psychologe Gerold Ehinger, der täglich auf dem ganzen Gestüt nach dem Rechten sieht.
Etwas zurückgezogen hat sich der zur Corona-Risikogruppe gehörende Stallmeister Hans. Er hat allerdings rund um die Uhr Bereitschaft und soll für alle Nöte da sein.
Diesen Dienst wollte Futtermeister Günni nun gerne in Anspruch nehmen. Seit zwei Wochen reist er durch Deutschland, um die Vorratskammern auf dem Gestüt wieder aufzufüllen. Nur die besten Produkte besorgt er für Mensch und Tier auf dem Mimmenhof. Dabei sind ihm persönliche Kontakte sehr wichtig und auch sozialen Komponenten stehen bei seinen Geschäften im Vordergrund. Vor 5 Tagen kaufte er von einem armen Vogelsberger Bäuerchen, der seine Landwirtschaft nun aus Altersgründen aufgibt, eine größere Menge Heu.
In einem schönen Hotel in Lauterbach übernachtete er und am nächsten Morgen war das Auto total eingefroren. Eine 1 cm dicke Eisschicht überzog das ganze Auto. Türen zu, elektrische Spiegel bewegten sich nicht mehr. Was tun? Natürlich Hans anrufen und diesen um Rat fragen. Das hätte der sensible Futtermeister besser nicht gemacht. Denn wenn man in solch einer Notlage dann die Antwort bekommt: „Nimm das Auto halt mit ins Wohnzimmer“, dann tut das schon sehr weh.
Nachdem etwas lauteren Telefongespräch kam ein Mann vom Nebentisch, wie sich später herausstellte der FDP-Mann Christian Lindner zu Günni und hielt diesem unaufgefordert einen Vortrag. Er würde das mit dem Wohnzimmer auf keinen Fall machen, dies könnte zu sehr großen Schäden führen. Das Auto müsste ganz langsam im Schlafzimmer aufgetaut werden um es nicht zu hohen Temperaturen auszusetzen. Nach diesem nicht zielführenden Vorschlag verabschiedete sich Herr Lindner. Er könnte jetzt leider nicht mithelfen, weil er noch die Welt retten und an seinem Rekord für überflüssige Interviews arbeiten müsse. Sofort verschwand er mit seinem Fahrer in Richtung Mainz zum Morgenmagazin.
Nach diesem Erlebnis war der Tag für den Futtermeister gelaufen. Er ging noch an die Lauter und fütterte die Enten. An eine Weiterreise war an diesem Tag nicht mehr zu denken.
Frierende und dazwischen Bob mit mondgestärktem Engelshaar
Offene Augen – Gerold leitet spektakuläre Rettung von zwei Pferden ein
In geradezu vorbildlicher Weise kümmert sich unser Gestütspsychologe Gerold Ehinger, in diesen schweren Pandemiezeiten immer wieder um unsere Tiere und seine Kollegen.
Bei seinem täglichen Kontrollgang über die Weiden musste er feststellen, dass zwei unserer Tiere in ein Schlammloch abgerutscht waren und sich nicht mehr selbst befreien konnten. Normalerweise leitet solche Rettungsaktionen unser Stallmeister Hans, der aber hatte einen Außentermin in Kleve und war deswegen einige Tage nicht auf dem Gestüt.
Nun waren andere in der Verantwortung und mussten die Rettung einleiten. Da die Feuerwehren im Kreis durch die Hochwasserlage an ihrer Belastungsgrenze waren, sind sie nicht die ersten Ansprechpartner gewesen.
Rücksicht und Kreativität sind ganz zentrale Begriffe auf Mimmenhof, schnelle und praktikable Lösungen sind gefragt, kein ewiges Gelabber, wie wir es zur Zeit immer wiederkehrend von einigen Politikern hören.
Gestütsleiter Kohllöfffel organisierte schnell einige Kumpels, darunter auch ehemalige Feuerwehrmänner, die schon manche Notlage gemeistert haben. Schnell wurde das nötige Gerät besorgt und völlig entkräfteten Tiere gerettet.
Da war er wieder der Geist vom Mimmenhof: Tatkraft, schnelle Entscheidungen und Hilfe für die Notleidenden. Unter strengstem Einhalten der Corona Regeln wärmten sich alle Beteiligten bei heißem Tee und leckeren Nussecken von Mama Kohllöffel noch in der großen Scheune auf.
Dr. Pudlich der später auch noch dazu stieß, denn er macht in sehr kurzen Abschnitten immer wieder Corona-Tests bei den Stallburschen. Für den erfahrenen Mediziner ist es ganz klar, dass wir die Pandemie nur mit klugen Konzepten und vielen Tests einschränken können.
Er erzählte den Helfern und Stallburschen auch von seinem Einsatz damals im Stab von Altkanzler Schmidt bei der Flut im Jahre 1962 in Hamburg. Es ist unglaublich, welchen großen Wissensschatz der Mediziner hat. Danach gab er den Stallburschen noch einige Tipps zum beim Verhalten von Hochwasser.
Wachsames Auge und die Retter bei der Arbeit
Es ist wieder Ruhe eingekehrt auf Gestüt Mimmenhof
Der gute weise Mann von Otterswang ist von uns gegangen
Die traurigen Nachrichten, die den Mimmenhof erreichen, wollen kein Ende nehmen. Mit großer Betroffenheit haben die Stallburschen auf die Nachricht vom Tod von Gerhard Delle reagiert.
Ohne die Pandemie wären sicher einige Stallburschen auch dieses Jahr wieder zum Freundschaftstreffen nach Otterswang gefahren. Seit Jahrzehnten schon veranstaltete Gerhard Delle immer Anfang Januar ein großes Mannschaftsturnier, an dem TT-Freunde aus ganz Württemberg teilnahmen. Als Günni vor einigen Jahre anfragte, ob auch Spieler aus dem badischen Ausland teilnehmen könnten, sagte Gerhard gleich, „Natürlich können deine badischen Freunde hier auch mitspielen“. So kannte man Gerhard: immer freundlich, immer offen, immer hilfsbereit. Ein Streitschlichter mit einem verschmitzten Lächeln, einem hintergründigen Humor, ein Mann des Ausgleichs mit einem sehr großen Herzen.
Freudig kamen wir zu seinen Turnieren und immer war es etwas Besonderes. Gerhard leitete die Wettkämpfe in seiner ruhigen, professionellen Art. Seine Frau Rita und ihr Team verwöhnten die Teilnehmer mit Schweinebraten und anderen Leckereien. Dieses Turnier war einzigartig.
Über 20 Jahre im Gemeinderat und in zahlreichen Vereinen hat sich Gerhard für die Dorfgemeinschaft eingebracht.
Eine seiner größten Leistungen war sicher die Arbeit als Bezirksvorsitzender, Vorstand, Manager und Trainer seines ASV Otterswang. Diesen kleinen Verein führte Gerhard aus den Niederungen des Tischtennissports bis an die Tür zu 1. Bundesliga. Mit der Förderung seiner Töchter und Talenten aus dem näheren Umkreis leitete er den Aufstieg des ASV ein. Nach einigen Jahren mischte er mit seinen Frauen die Regionalliga und die 2.Bundesliga auf. Diese Erfolge feierte er mit Nicole Delle (Nationalspielerin und jüngste Teilnehmerin bei den Europameisterschaften 1992 in Stuttgart), Nadine Delle, Martina Keller-Bechtel, Amela Novakovic (ehemalige jugoslawische Nationalspielerin), Linglan He, Natalie Smirnova, Stefanie Großmann und vielen mehr.
Den möglichen Aufstieg in die 1.Bundesliga nahm der umsichtige Lenker mit seinem Team dann nicht wahr, denn die finanziellen Risiken erschienen ihm zu hoch.
Mit Gerhard Delle verlieren wir einen Freund und Menschen, der aus einem Holze geschnitzt war, das heute selten zu finden ist.
Wir werden die Erinnerungen an ihn in unseren Herzen bewahren. Unsere besondere Anteilnahme gehört seiner Familie.
In unserer Serie "Coole Typen und heiße Feger" Heute: Rolf Jäger Ein Schwarzwald-Bub auf dem Weg in die deutsche Tischtennis-Elite
Rolf hier mit Eberhard Schölerim Jahre 1969
Ein Bericht Thomas Holzapfel (TTBW)
Die Geschichte von Rolf Jäger ist auch die Geschichte von einem, der auszog, um das Fürchten zu lehren. Der Ve vonrgleich mit dem Märchen der Gebrüder Grimm hinkt insofern, dass es lediglich die Tischtenniskonkurrenz war, die sich damals, Ende der 1960er Jahre, vor dem jungen Nachwuchstalent aus dem Schwarzwalddorf Wildbad-Calmbach in Acht nehmen musste. Fakt ist: Durch den Wechsel vom beschaulichen Enztal in die Schwabenmetropole nach Stuttgart veränderte sich bei dem jungen Rolf Jäger das ganze Leben.
Bei einem Besuch im heimischen Ottenbronn, einem Ortsteil der Gemeinde Althengstett im Landkreis Calw, wird schnell klar, dass Rolf Jäger mit sich im Reinen ist. „Ich verfolge den Tischtennissport noch, schaue im Internet regelmäßig auf Ergebnisse und Tabellen, aber inzwischen ist auch eine gewisse Distanz vorhanden“, sagt der inzwischen 71-jährige, der allenfalls noch gelegentlich beim Verbandsliga-Team des TTC Ottenbronn vorbeischaut. Bei dem Verein, für den er zuletzt im Frühjahr 2016 in der zweithöchsten Spielklasse des Verbands am Tisch stand – und damals gegen den SC Staig sogar noch ein Einzel für sich entschied. Der TTC ist es auch, der als letztes auf der durchaus umfangreichen Liste von Jägers Tischtennisstationen aufgeführt ist. Und der den Kreis wieder schloss, vom Schwarzwald hinaus in die deutschen Tischtennismetropolen und wieder zurück.
Als junger Schwarzwald-Bub verschrieb sich Rolf Jäger anfangs mehreren Sportarten, unter anderem war er auch in der Leichtathletik erfolgreich. „Ich war Bezirksmeister im Diskus, Speerwurf und Kugelstoßen. Die eigentlichen Vorlieben galten aber dem Skispringen und dem Tischtennis“, erinnert sich der gebürtige Calmbacher, der sich endgültig dem schnellen Sport mit dem kleinen Ball zuwandte, „als es bei uns zuhause nicht mehr oft Schnee hatte und man nicht so einfach zum Skispringen gehen konnte. Außerdem befand sich das Haus meines Vaters quasi oberhalb der Sporthalle.“ An die Anfänge erinnert sich Rolf Jäger noch gut: „Einen richtigen Trainer hatten wir damals nicht, ich habe viel bei den Älteren zugeschaut und unten im Heizkeller neben dem Heizofen hatten wir zwei Tische aufgestellt.“ Richtungs-weisende Tipps und Tricks entnahm der damals schon ehrgeizige Jäger dem Tischtennis-Buch des renommierten Trainers Tibor Harangozo, in dem auch die Technik des früher noch nicht allzu gängigen Topspins erklärt wurde. Jäger: „Meine Mutter hielt mich damals für verrückt, als ich vor dem Spiegel Technikübungen machte.“
Sozusagen via Selbststudium wurde Rolf Jäger schnell besser. Zusammen mit den Calmbacher Weggefährten, darunter auch sein jüngerer Bruder Wolfgang, gewann der TVC 1966 den Bezirksmeistertitel und erreichte bei den württembergischen Mannschaftsmeisterschaften einen sensationellen vierten Platz. „Es war eher selten, dass ein Junge aus dem Schwarzwald den württembergischen Lehrgängen beiwohnte, die Teilnehmer kamen oft vom SSV Reutlingen und anderen namhaften Vereinen“, blickt Rolf Jäger zurück.
Schon bald wurde man beim Oberligisten DJK Sportbund Stuttgart auf den erfolgreichen jungen Mann aufmerksam. „Ich weiß noch wie heute, als eines Tages Stuttgarts Kuno Walter mit dem VW bei mir vorfuhr und mir den Wechsel zum Sportbund schmackhaft machte“, so Jäger. Keine einfache Situation für den damals 16-jährigen, der sich dann jedoch für das reizvolle sportliche Abenteuer – und gegen die gewohnte Umgebung im idyllischen Enztal – entschied. Dies auch deshalb, weil der TV Calmbach den anvisierten Sprung in die Landesliga verpasste. „Mein Heimatverein war alles andere als erfreut, als ich den Weggang bekanntgab, sie trauten mir den Sprung auf das höhere Spielniveau auch nicht unbedingt zu“, sagt Jäger und ergänzt wehmütig, dass er durch den Vereinswechsel etliche Freundschaften verlor.
Zwischenzeitlich als Lehrling bei einer Bank angestellt, fokussierte sich Rolf Jäger parallel auf seine sportliche Weiterentwicklung beim Sportbund. Die Trainingszeiten in der Landeshauptstadt waren für den Emporkömmling aus dem Schwarzwald allerdings limitiert. „Freitags hatte ich immer früher Feierabend, da ging es dann mit der Bahn nach Stuttgart, wo ich um halb sieben in der Halle eintrudelte. Das hat dann für anderthalb Stunden Training gereicht“, schildert Rolf Jäger das damalige Szenario. Nach den Übungsstunden wurde oft bei Vereinskollegen übernachtet. An den darauffolgenden Wochenenden standen nicht selten Doppelspieltage auf dem Programm, die das Oberliga-Team durch ganz Süddeutschland führten. Im Jahr 1967 sicherte sich Rolf Jäger in seiner ersten Saison mit den Teamkameraden Bernd Kurz, Elmar Stegmann, Peter von Klaudy, Ernst Kegreiß, Richard Peycke und Peter Grieb gleich die Meisterschaft in der Oberliga Süd. „Die Verbandsspiele bleiben unvergessen“, kommt Rolf Jäger ins Schwärmen, „es ging gegen Teams aus Regensburg und Nürnberg, aber auch die Derbys gegen Neckarsulm hatten es in sich. Zwei- oder dreihundert Zuschauer waren keine Seltenheit.“
In einem seiner ersten Einsätze für den neuen Verein belegte Rolf Jäger mit der württembergischen Jugendauswahl den zweiten Platz beim Länderpokal, der schon damals als prestigeträchtiger Wettbewerb im Nachwuchsbereich galt. Als bester Einzelspieler des Turniers hatte der Stuttgarter Neuzugang großen Anteil an der starken Endplatzierung. In den kommenden Monaten reihten sich zahlreiche Erfolge aneinander: In der Aufstellung Elmar Stegmann, Ernst Kegreiß und Rolf Jäger musste sich der Sportbund im Finale des württembergischen Pokals nur knapp mit 3:5 dem turmhohen Favoriten aus Reutlingen geschlagen geben. Zusammen mit Dieter Boltersdorf sicherten sich die drei Sportbundler 1968 durch ein 5:3 gegen Weiß-Blau München die süddeutsche Pokalmeisterschaft. Im Einzelsport gehörte Rolf Jäger zu den Besten im „Ländle“, mit Elmar Schneider klappte es im letzten Jugendjahr mit dem württembergischen Meistertitel im Doppel. In Bonlanden wurde
Jäger 1968 gleich zweifacher württembergischer Juniorenmeister. Ein Kunststück, das er 1969 in Ulm sogar wiederholte. Außerdem sorgte der 19-jährige bei der württembergischen Rangliste der Aktiven für Furore, als er hinter dem Reutlinger Bernd Steidle die Silbermedaille ergatterte.
Nachdem den Sportbundlern insgesamt im vierten Anlauf der Aufstieg in die Bundesliga verwehrt blieb, wechselte der Angriffsspieler nach zweieinhalb Jahren in der Landeshauptstadt zum Bundesligisten DJK TuSA 08 Düsseldorf. Die Rheinländer waren damals eine große Nummer im Tischtennissport, das Team um Eberhard Schöler wurde zuvor mehrfach Deutscher Meister und Pokalsieger. Die Düsseldorfer Presse kündigte den Neuzugang aus dem Schwabenland im Jahr 1969 wie folgt an: „Rolf Jäger’s äußerst harter Angriff kommt zuweilen noch unkontrolliert, man darf gespannt sein, wie er sich in seiner ersten Bundesligasaison zurechtfinden wird.“ Parallel wechselte Eberhard Schöler zum Stadtkonkurrenten PSV Borussia. „Ich hatte viel mit Schöler trainiert und ihn dann in Düsseldorf sozusagen abgelöst“, erzählt Rolf Jäger. Im neuen Umfeld wurde Jäger prompt westdeutscher Juniorenmeister im Einzel.
Nach einem Jahr als „Tusaner“ ging die Reise des Tischtennis-Globetrotters weiter nach Mettmann, wo er unter anderem als westdeutscher Einzelmeister triumphierte. Seinen größten Erfolg feierte Jäger dann 1971 bei den Deutschen Meisterschaften, als er mit Partner Jochen Leiß den Titel im Doppel einfuhr. Der Gewinn der Mannschaftsmeisterschaft mit dem Mettmanner TV im darauffolgenden Jahr stellte einen weiteren Karrierehöhepunkt dar. Nach einer Stippvisite bei der Berliner Hertha („die Hauptstadt mit ihrer Mauer war nicht so meine Welt“) wurden mit der Meisterschaft beim VfB Altena, einem Nationalmannschaftsauftritt gegen Österreich (5:3) und der Vizemeisterschaft mit dem TTC Jägermeister Calw (mit Dragutin Surbek) weitere große Erfolge gefeiert. „Gegen Düsseldorf hatten wir in Calw mal zweitausend Zuschauer“, zeigt sich Rolf Jäger noch heute hingerissen. Eine Rückenverletzung (1972) und ein Halswirbelbruch nach einem Autounfall (1974) bremsten derweil seine Karriere. Weitere Adressen für den fünffachen Vater waren in der Folgezeit die Stuttgarter Kickers, SV Neckarsulm (mit Heinz Harst), TTC Loßburg, TV Altburg, SSV Reutlingen und schlussendlich der TTC Ottenbronn.
Auch wenn die Erfolge auf höchster deutscher Ebene mit anderen Vereinen gefeiert wurden, blickt der 71-jährige Rolf Jäger heute noch gerne auf die Zeit in Stuttgart zurück. „Die Zeit beim Sportbund hat mich besonders geprägt, sie stellte die Weichen für meine Zukunft. Sportlich gesehen kam ich als Nummer sieben ins Team, gegangen bin ich als Nummer eins. Mit Elmar Stegmann und Elmar Schneider pflege ich noch heute gute Freundschaften. Über die Sportbundler wurde ich auch zum Studium angespornt“, sagt der Diplom-Wirtschaftswissenschaftler, der zurzeit noch als Geschäftsführer von drei Firmen im Immobilienbereich agiert. „Nicht nur sportlich und beruflich, sondern auch auf gesellschaftlicher Ebene brachte mich der Verein weiter. Er hat mir in jeder Hinsicht den Weg in die Welt geöffnet.“
13.01.2021 - Am 12. Januar ist Bernhard „Berni“ Vossebein im Alter von 95 Jahren in seiner Heimatstadt Bochum verstorben. Der ehemalige Nationalspieler und langjährige Trainer erlag den Folgen eines Schlaganfalls. Er war der älteste, lebende Deutsche Meister im Tischtennis, zählte in den 1940er- und 50er-Jahren zu den besten Herren im Deutschen Tischtennis-Bund. Im Doppel und Mixed errang er sieben nationale Meister-Titel. Zweimal unterlag er im Einzel erst im Finale.
Der "Löwe von Bochum" hat seinen letzten Kampf verloren. „Mit ihm geht ein Zeitalter unseres Sports zu Ende, der Inbegriff für Kampfgeist am Tisch, eine niemals endende Begeisterung für unseren Sport und ein Beispiel für warme Menschlichkeit“, sagte DTTB-Ehrenpräsident Hans Wilhelm Gäb. „Berni verdient alle Ehrungen, die unser Sport ihm geben kann.“
Berni Vossebein nahm an vier Weltmeisterschaften teil (1953 in Bukarest, 1956 in Tokio, 1957 in Stockholm und 1959 in Dortmund) und wurde insgesamt 16 Mal in die Nationalmannschaft berufen. Nach dem Ende seiner Spielerkarriere arbeitete er als Betreuer und Trainer hauptsächlich im Jugendbereich. Von 1971 bis 1987 war er Verbandstrainer des Westdeutschen Tischtennis-Verbands und trainierte und coachte bekannte Größen von Wilfried Lieck bis Christian Süß. Im Anschluss war er weiterhin als Stützpunkttrainer tätig, gab seine Erfahrungen auch hier an die jungen Kolleginnen und Kollegen weiter und wusste bis zuletzt dank seines phänomenalen Gedächtnisses jede Runde mit Anekdoten zu unterhalten.
Disziplin, Kampfgeist, Verlässlichkeit und Fairness
Wegen seines berühmten Kampfgeists hatte ihm ARD-Rundfunkreporter Heinz Eil den Spitznamen "Löwe von Bochum" gegeben – ein passender Name für Vossebein in allen Lebenslagen. Denn vorzeitiges Aufgeben war für den Linkshänder und Angreifer weder im Sport noch im täglichen Leben eine Option. Dank seiner positiven Grundeinstellung hatte er schwierige Phasen wie schwere Erkrankungen oder den Tod seiner Ehefrau Christel gut gemeistert. Dabei halfen ihm seine bis zuletzt anhaltende Liebe und Verbundenheit zum Tischtennissport und der anhaltende lebhafte Kontakt zu den dort gefundenen Freunden.
Disziplin, Kampfgeist, Verlässlichkeit und Fairness zeichneten ihn aus. Trotz aller Erfolge als Spieler und Trainer ist der gelernte Friseurmeister immer bodenständig geblieben. „Du warst und bist einfach ein feiner Mensch. In unserem Sport giltst du seit Langem als eine historische Persönlichkeit“, schrieb ihm sein langjähriger Weggefährte Hans Wilhelm Gäb zum 95. Geburtstag im vergangenen Jahr. Eine größere Feier mit der Tischtennis-Familie im Jahr 2020 hatte die Corona-Pandemie verhindert.
Tischtennis-Deutschland trauert um einen der ganzen Großen der Sportart.
Den "Löwen von Bochum" in Aktion sehen Sie im Video (Infos vom DTTB & MyTischtennis)
Grußworte zum 90. von Berni
Eberhard Schöler
langjähriger DTTB-Vizepräsident Leistungssport und stellvertretender ETTU-Präsident, Präsident des Swaythling Club International in der ITTF, WM-Zweiter 1969 (Einzel und Mannschaft), neunfacher Deutscher Einzel-Meister
Als ich mit dem Tischtennissport begann, war Berni Vossebein eine Größe im WTTV und DTTB. Linkshänder, Angreifer, Kämpfer – immer positiv eingestellt. Es ist ihm hoch anzurechnen, dass er sich später über Jahrzehnte hinweg erfolgreich um den Tischtennis-Nachwuchs gekümmert und unter anderen auch Wilfried Lieck betreut hat. Mir ist in bester Erinnerung, dass Berni nie aufgegeben hat, dass er auch bei hoher Führung keinen Ball verschenkt hat, nach seinem (beruflichen) Motto: der Gegner muss rasiert werden – denn Berni war Friseur.
All das in sportlich fairer Haltung am Tisch und hinterher häufig noch unterlegt mit freundlich-witzigen Anmerkungen. Berni ist ein einmaliger Tischtennis-Charakter!
Hans Wilhelm Gäb
DTTB-Ehrenpräsident, ehemaliger Nationalspieler, Journalist und Automobilmanager, in der aktiven Spielerzeit einer der etwas jüngeren Dauerkonkurrenten Vossebeins
Berni war der vermutlich größte Kämpfer in der Geschichte des deutschen Tischtennis-Sports. Er führte über jeden Satz und jedes Spiel seiner Laufbahn ehrgeizig und akribisch Buch. Als ich ihn in den 60er-Jahren als junger Hüpfer das erste Mal schlug, hörte ich ihn in der Kabine grummeln: „Wie kann ich das verlieren? Der Gäb spielt in meinem 'Kämpferbuch' doch überhaupt keine Rolle!“
Berni war aber nicht nur ein unerbittlicher Fighter, sondern auch ein warmherziger und unglaublich guter Kamerad. Nie werde ich seinen rührenden Brief vergessen, den er mir 1994 schrieb, als ich durch eine Leber-Transplantation dem Tod von der Schippe gesprungen war.
Bernis Leben und sein Interesse war und ist noch immer Tischtennis. Noch vor wenigen Wochen bat er mich um ein Plakat aus 1956, als wir gemeinsam in der Mannschaft von Nordrhein-Westfalen im damaligen Deutschland-Pokal der Bundesländer in Gera gegen Thüringen spielten. Das war damals noch gesamtdeutscher Sport, und auf dem Plakat stand der heute noch faszinierende Satz: 'Wir Sportler kämpfen gemeinsam für die Wiederherstellung der Einheit unseres Vaterlandes!' Berni hat auch dafür gekämpft und war ein Idol über alle Grenzen hinweg. Ein großer Spieler, ein Botschafter unserer Sache und ein feiner Mensch! Wilfried Lieck
WM-Finalist Herren-Mannschaft 1969, Mixed-Europameister, fünffacher Deutscher Einzel-Meister
Lieber Berni, nach fast 50 Jahren Betreuung stimmt die Chemie immer noch zwischen uns. Du hast Eigenschaften verkörpert, die heute immer mehr aus der Mode zu kommen scheinen: Disziplin, Kampfgeist, Verlässlichkeit, Fairness.
Du bist durch den immerwährenden Kontakt mit jungen Menschen selbst jung geblieben. Du hast es geschafft, dass sich deine unübersehbare Begeisterung für den Tischtennissport auch auf mich übertragen hat."
Dirk Huber
fast 30 Jahre WTTV-Cheftrainer (seit 2014 Ruhestand), ehemaliger Bundesliga-Coach und Schweizer Nationaltrainer
Ohne Bernis Wirken damals in der Ausbildung zum Übungsleiter wäre ich bestimmt nicht Tischtennis-Trainer geworden. In diesem Beruf habe ich ungezählte wunderbare Erlebnisse gehabt und hatte das Privileg, ganz liebenswerte Menschen kennenzulernen. Dafür bin ich meinem ersten Tischtennis-Lehrer sehr dankbar!
Sein Einfluss auf mich ist so groß, dass es sehr schwerfällt, diesen in nur drei oder vier Sätze zusammenzufassen. Ich versuche es mal:
Berni war der erste, der mir klar gemacht hat, dass der Tischtennissport mehr ist, als Sätze um den Einsatz eines Drinks zu spielen. Das war anlässlich der damaligen Übungsleiterausbildung in der Sportschule Hennef, Ender der 1960er.
Es muss dem Sportler eine Freude sein, sich bis an seine Grenzen anzustrengen und um Siege zu kämpfen; aber im Falle der Niederlage muss man auch dem Gegner Respekt zollen. Billige Ausreden zählen nicht!
Jeder Sportler ist ein Individuum. Behandle ihn entsprechend individuell.
Es ist auch mal notwendig, Kritik zu üben oder mit einem Sportler zu schimpfen, aber zum Schluss gibt es immer eine Aufmunterung!
"Hör bloß nicht mit der Arbeit auf! Die Zusammenarbeit mit den Kindern hält dich lange jung!"
Die vier ersten Punkte sind eigentlich meine Maximen, aber in der Nachbetrachtung zeigen sie mir, dass ich gerade hier stark von Berni beeinflusst wurde. Punkt fünf - als Zitat kenntlich gemacht - stammt von Berni, als ich ihm berichtet hatte, dass ich bald in Pension gehen würde. Es ist also noch relativ frisch.
Christian Süß
60-facher Nationalspieler, Olympia-Zweiter im Team 2008, vierfacher WM-Finalist (Mannschaft und Doppel), vierfacher Europameister (Mannschaft und Doppel), Deutscher Einzel-Meister 2010
Berni ist im Tischtennis eine lebende Legende. Er ist mein erster Trainer gewesen und hat mich viele Jahre, bis in den Herren-Bereich begleitet.
Im Übrigen bin ich meine ersten Strafrunden bei Berni gelaufen. Bei einem meiner ersten Lehrgänge in der Sportschule Kaiserau konnte ich nachts nicht schlafen und habe mich dann im Schlafanzug an die Bar gesetzt. Dort hat mich Berni gesehen, und damit ich in der nächsten Nacht müde genug bin, um zu schlafen, hat er mich ein paar Strafrunden drehen lassen.
Berni ist einer der liebevollsten Menschen überhaupt, und er hat das Herz am rechten Fleck. Ich wünsche ihm von Herzen alles Gute zu seinem 90. Geburtstag."
Grüße von Friseurmeister Bob aus Schweden
Seit Wochen ist der Friseursalon „Zum Pferdeschwänzle“ auf dem Gestüt verwaist. Die Coronakrise trifft auch Friseurmeister Bob hart. Nach dem Tod seiner Freunde Udo Walz (Berlin) und Gerhard Meir (München) brauchte er dringend eine Auszeit. In der Abgeschiedenheit Schwedens fand er wieder zu seiner inneren Mitte zurück. Jetzt nutzt er die kommenden Wochen noch zur Fortbildung. Er trifft sich mit einem Schamanen und einigen schwedischen Kollegen, um seine Erfahrungen mit Haarschnitten zu bestimmten Mondphasen zu erweitern.
Dieses Bild hat uns Bob für seine treuen Kunden geschickt
Trauer um zwei Freunde des Mimmenhofs
Oswald Flore und Norbert Küster fuhren als „Defensivkünstler“ viele Erfolge an der Platte ein.
In den letzten Tagen des alten Jahres mussten die Stallknechte Abschied nehmen von zwei Akteuren, die sich über Jahrzehnte hinweg einen Namen im Tischtennissport gemacht haben. Oswald Flore und Norbert Küster galten als „Defensivkünstler“ an der Platte, spielten über Jahren in denselben Vereinen. Sie feierten unzählige gemeinsamen Doppelerfolge vor allem bei den Senioren auf Hessen- und nationaler Ebene.
Oswald „Ossi“ Flore erlag kurz vor Weihnachten im Alter von 76 Jahren einem längeren Krebsleiden, nachdem gut vier Wochen zuvor seine Frau verstorben war. Die Hauptstationen seiner Tischtenniskarriere waren der TV Wallau, RW Biebrich und die Spvgg. Hochheim. Zuletzt lebte der gesellige und faire Sportsmann überwiegend in Spanien, wo er die Lebensweise der Einheimischen genoss. Stallknecht Günnicek erinnert an einen gemeinsamen Doppelauftritt beim Turnier in Groß Bieberau. Nach zwei Ballwechsel war klar, dass ein Spieler mit einem manipulierten Noppenbelag spielte. Ossi sagte nur freundlich: “Mit dem Schläger willst du wohl nicht spielen“ ohne ein Wort ging der Spieler zu seiner Sporttasche und wechselte den Schläger.
Seinen letzten großartigen sportlichen Erfolg landete Ossi im März 2019, als er Hessischer Seniorenmeister wurde und dabei seinen Kumpel Norbert Küster (78) bezwingen konnte, der nun fatalerweise kurz vor dem Jahreswechsel eine Covid-19-Infektion nicht überlebte. Oestrich-Winkel dort, wo er wohnte, war viele Jahre Küsters Heimatverein, bevor er zum „Wandervogel“ wurde und mit seinen zahlreichen Vereinswechseln beispielsweise Klubs in Bonames, Unterliederbach und Hochheim mit seinem Ehrgeiz und seiner Zuverlässigkeit bereicherte.
Im Seniorenbereich sammelte er unzählige Medaillen bis hin zur deutschen Vizemeisterschaft. Mancher hat mit seinem unangenehmen Rückhandschnitt und dem anschließenden Schuss unliebsame Erfahrungen gemacht. Nobbi ließ es sich nicht nehmen, zweimal im Jahr die vierstündige Anreise vom Rheingau nach Mimmenhausen auf sich zu nehmen, um dort einen Termin bei unserem Friseurmeister Bob wahrzunehmen. Nach einem Besuch im Salon Pferdeschwänzle war er immer glücklich. Die Frankfurter Stylisten bekommen es einfach nicht so hin wie Bob mit seinen goldenen Händen. Wenn er bei Turnieren Stallknecht Günnicek sah, hat er immer gesungen, „Ich hab die Haare schön, ich hab die Haare schön“
Bericht von der Homepage des Turnvereins Wallau Ossi Flore ist tot
Oswald “Ossi” Flore ist vergangene Woche im Alter von 76 Jahren gestorben.Mitte November war Ossis Frau Rose gestorben, kurz vor Weihnachten folgte nun unser ehemaliger Vereinskamera Ossi. Seine Beerdigung wird am 5. Januar um 13 Uhr auf dem Friedhof in Delkenheim stattfinden dieser Stelle könnte man nun die unendlich-vielen Erfolge aufzählen, die Ossi in seiner Tischtenniskarriere feiern konnte. Sein letzter war der Gewinn der hessischen Seniorenmeisterschaften im März 2019, als er im Finale seinen langjährigen Doppelpartner Norbert Küster knapp bezwingen konnte. Es war der Abschluss einer großartigen Sportlerlaufbahn.
Ossis Karriere hatte viele Stationen, zuletzt war er den heimischen Tischtennisspielern als Mitglied der Spvgg. Hochheim, RW Biebrich und eben TV Wallau bekannt. Zwischen 2010 und 2014 trat Ossi für den TV Wallau an, wechselte danach nach Spanien, wo er das Leben genoß und immer wieder von der Lebensweise der Spanier schwärmte. Vorallem gefiel ihm die Art, wie man dort miteinander beim Tischtennis umging. Jeder klatschte für jeden, egal ob eigener Vereinskamerad oder Gegner. Sicherlich bekam Ossi auch deshalb viel Applaus, da er als Abwehrspieler viele spektakuläre Ballwechsel produzierte.
In Wallau spielte Ossi in der ersten und zweiten Herrenmannschaft, war 2013 beim erstmaligen Erreichen der Verbandsliga dabei und hatte seinen Anteil am Klassenerhalt in der Liga. Zweimal wurde Ossi auch Wallauer Seniorencupsieger, 2010 und 2012.
In Erinnerung bleiben wird den Wallauern vorallem seine Beweglichkeit, selbst im fortgeschrittenen Alter. Beeindruckend wie schnell und sicher er viele Angriffsbälle der Gegner immer wieder zurückbringen konnte. In Erinnerung bleibt aber auch seine sportliche Fairness, Streit mit einem Gegenspieler war ihm fremd, er war geradezu verwundert, wenn einmal jemand nicht fair mteinander umgehen wollte.
Und Ossi war ein geselliges Beisammensein immer wichtig. Ossi war immer gerne dabei, wenn es nach dem Sport darum ging, noch etwas zusammenzusitzen, Geschichten auszutauschen und miteinander zu reden. Wir werden unseren Ossi vermissen, er hat uns viel Freude bereitet. (26.12.2020)
Neujahrsansprache 2021 von unserem Gestütspsychologen G. Ehinger
Auch in schweren Zeiten immer positiv bleiben, ist der Leitspruch unseres Pychologen. Trotz geschlosener Hallen
bildet er sich weiter, um seine ekelhafte Noppentechnik noch weiter zu verfeinern.
Liebe Freunde und Unterstützer, liebe TT-Begeisterte, was war dies nur für ein Jahr. Uns alle hat das Coronavirus im beruflichen und privaten Leben erheblich eingeschränkt. Auch unser geliebtes Gestüt Mimmenhof musste sich auf die neue Realität einstellen. Im Frühjahr wurde die Saison 19/20 abgebrochen und der Spiel- und Trainingsbetrieb wurde wochenlang eingestellt.
Glücklicherweise konnten wir in den ersten Wochen des Jahres 2020 noch großartige Ergebnisse verbuchen. Erinnert sei hier stellvertretend an den doppelten Triumph beim Turnier in Laichingen. Nach längerer Pause begann das TT-Leben Mitte Juni wieder auf dem Gestüt und die alte Freude kehrte zurück.
Mit drei großartigen Neuzugängen Andi Beck, Marc Oehler und Schäfer Manuel Schons konnte El Capitano seinen Kader entscheidend verstärken. Die Zielsetzung war klar: Meisterschaft und Aufstieg in die Landesklasse. Nach drei Spieltagen steht die Mannschaft verdient auf dem 1. Tabellenplatz. Leider musste die Spielrunde bekanntermaßen coronabedingt unterbrochen werden. Wie es weiter geht ist momentan nicht vorhersehbar. Die Verantwortlichen des neuen Verbandes TTBW e.V. haben gemäß der gültigen Wettspielordnung entschieden eine „Einfachrunde“ auszuspielen.
Eine neue Turnierform hat uns der neue Verband ermöglicht: Das Raceturnier. Mit sehr viel Sach- und Fachkompetenz hat uns hier unser Günnicek hervorragend beratend unterstützt. Leider musste er aber auch auf die Ausspielung der Endrunde verzichten.
Das Jahr 2020 hat für das Gestüt leider auch einen sehr traurigen Moment. Nach längerer Krankheit ist unser Alterspräsident Alfons (MaFonse) für immer von uns gegangen.
Insgesamt blicken wir auf ein ungewöhnliches und wechselhaftes Jahr 2020 zurück. Wir möchten uns bei all unseren Freunden bedanken, hoffen auf einen Trainingsbeginn und weitere Saisonspiele (mit unseren großartigen Fans). Wir wünschen allen einen guten Start ins Jahr 2021.
Landesbischof July zur Jahreslosung 2021
Aus der Bergpredigt stammt die Jahreslosung für 2021: „Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist" – Sie stellt uns vor eine schwierige Herausforderung, schreibt Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July:
Eine Jahreslosung ist kein Regierungsprogramm. Keine Vorschrift. Auch nicht ein weiterer moralischer Appell in Zeiten, in denen die Appelle nur so auf uns hereinprasseln. So viele Aufrufe und Aufforderungen, die wir täglich erhalten. Wir wollen doch alles irgendwie richtig und korrekt machen. Nun kommt freilich auch die Jahreslosung im Stil einer Aufforderung daher: „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.“
Was Jesus da von seinen Zuhörerinnen und Zuhörern fordert, scheint mir kaum machbar. Das denke ich umso mehr, wenn ich den Zusammenhang lese, in dem der Satz unserer Jahreslosung steht. Es ist die große Rede Jesu an seine Jüngerinnen und Jünger - und alle, die ihm folgen. Bei Matthäus wird sie „Bergpredigt“, im Lukasevangelium „Feld-Rede“ genannt. Jesus verkündet in klaren Worten, wie Menschen leben sollen, die Gott vertrauen.
Wer dieses sechste Kapitel des Lukasevangeliums liest, ist vielleicht ähnlich überfordert wie damals die live Anwesenden. Denn wer kann das schon: sich freuen und tanzen, wenn einen Menschen wegen des Glaubens an Christus verfolgen? Sich nicht nach Reichtum, Glück und Beliebtheit sehnen? Seine Feinde (!) lieben (!!)? Die uns hassen, segnen? Den, der mir Gewalt antut, nicht abwehren? Der, die mir etwas wegnimmt, den Rest noch hinterhergeben? Jedem, der mich um etwas bittet, es auch geben? Keinen Menschen richten? Schlicht: barmherzig sein – so wie es die Jahreslosung in einem Satz sagt.
Eigentlich nicht machbar. Und dazu unerhört, diese Vorschläge: das Gegenteil von den Gesetzen, nach denen unsere Welt tickt. Welt- und lebensfremd?
Nun steht aber vor diesem Satz der Jahreslosung, vor dieser Aufforderung: „Jesus Christus spricht“! Er selbst verkörpert die Barmherzigkeit des Vaters. Er heilt, er vergibt, er spricht zu, er richtet unseren Blick über uns selbst hinaus. Er öffnet einen Horizont, den wir uns selbst nicht geben können. Er betritt den Barmherzigkeitsweg und geht Schritte voran.
Ich lese die Jahreslosung als einen Weg, den Gott mit uns geht. Gott ist als liebender Vater zuallererst barmherzig – nämlich zu uns.
Tag um Tag beschenkt er uns mit Liebe und Geduld und mit seinem Geist, der uns leitet. Die Liebe Gottes spiegelt sich in den vielen Geschenken wider, die uns gemacht werden: der Zuwendung wohlmeinender Menschen, der Erfahrung von Freiheit und Freude, des Glaubens, der Liebe und der Hoffnung, die uns ins Herz gelegt sind. Wer täglich aus diesen Schätzen lebt, der wird spüren: Gott, Deine Liebe weitet mein Herz. Wenn wir aus Gottes Hand das Gute und die Barmherzigkeit nehmen, die uns bestimmt sind, dann wächst Vertrauen.
„Wie auch euer Vater barmherzig ist, seid barmherzig.“ So herum gelesen ist das Fundament gelegt. Es geht um eine innere Haltung. Kein Programm, das es abzuarbeiten gäbe. Sondern um eine Sichtweise, die inmitten so vieler gesellschaftlicher, politischer, internationaler Konflikte um den Blick weiß, der über unseren Horizont hinausgeht. Als christliche Gemeinde leben wir von dieser Sichtweise und stehen für Barmherzigkeit ein, auch dort, wo politische Güterabwägungen andere Entscheidungen treffen möchten. Bei Menschen, die Schuld auf sich geladen haben und neu anfangen möchten, bei denen die – auch aus eigener Unzulänglichkeit – in materielle Notlagen geraten sind. Bei Geflüchteten, die in Europa an manchen Orten in Lagern voller Unbarmherzigkeit leben müssen. Barmherzigkeit deckt Unrecht und Konflikte nicht einfach zu. Es ist kein Dämm-Material für Konfliktscheue. Barmherzigkeit weiß um das hohe Gut der Gerechtigkeit. Gott selbst ist gerecht und barmherzig.
Wir wollen mit dieser Jahreslosung im Jahr 2021 leben und uns an ihr orientieren. So können wir Barmherzigkeit als Zeichen und Hinweis auf eine Wirklichkeit lesen, dass unser Leben auf dieser Welt so viel anders sein könnte, wenn wir immer dem folgen würden, der mit uns barmherzig ist.